Neubau der Klappbrücke über die Schlei bei Lindaunis

 

Die fast hundert Jahre alte Klappbrücke über die Wasserstraße Schlei bei Lindaunis wird durch einen Neubau ersetzt. Nach den letzten Instandhaltungsarbeiten 2003/2004 wurden verschiedene Varianten zur weiteren langfristigen Nutzung der Brücke geprüft – mit dem Ergebnis, dass eine grundlegende Instandsetzung wirtschaftlich nicht vertretbar wäre. Deshalb ist geplant, östlich der vorhandenen Brücke einen Neubau zu errichten. Dieser kann wie bisher vom Eisenbahn- und Straßenverkehr sowie Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen genutzt werden. Das Bauvorhaben befindet sich momentan in der Plangenehmigungsphase.

 

24. Januar 2018

Bauvorhaben Lindaunis-Brücke 01/2018

 

26. März 2015

Vorstellung Bauvorhaben inkl. Zeitplan

Presseinformation

 

02. März 2015

Phase Eins unseres Bau-Plans: Gut zuhören

 

Das Projekt:

Die eingleisige Eisenbahnstrecke von Kiel nach Flensburg kreuzt bei Lindaunis die Wasserstraße Schlei. Die Strecke wird dort zusammen mit der Landesstraße L 283 auf einer gemeinsamen Straßen- und Eisenbahnbrücke über die Schlei geführt. Die Brücke wurde 1924 errichtet und kann als Klappbrücke vom Schiffsverkehr durchfahren werden. Schienen- und Straßenverkehr teilen sich – von Ampeln geregelt – die vorhandene Fahrbahn. Für Fußgänger und Radfahrer stehen aktuell schmale Notgehwege zur Verfügung. Fährt ein Zug über die Brücke, müssen Autos, Fußgänger und Radfahrer warten. Fahrzeuge können die Brücke zudem immer nur in eine Richtung passieren. Dadurch entstehen für sie oft Wartezeiten.

Nach den letzten Instandhaltungsarbeiten 2003/2004 wurden zur weiteren langfristigen Nutzung verschiedene Varianten untersucht. Diese stellten die grundlegende Instandsetzung der Klappbrücke einem Neubau gegenüber – mit dem Ergebnis, dass eine grundlegende Instandsetzung wirtschaftlich nicht vertretbar wäre. Deshalb ist geplant, zwölf Meter weiter östlich, parallel zur vorhandenen Brücke, eine neue Klappbrücke zu bauen. Sie wird ca. 126 Meter lang sein und aus drei Teilen bestehen: der zweifeldrigen Vorlandbrücke Süd, der Klappe zur Öffnung der Brücke für die Durchfahrt der Schiffe sowie der einfeldrigen Vorlandbrücke Nord.

Wie bisher kann auch die neue Brücke gleichermaßen vom Eisenbahn- und Straßenverkehr sowie Radfahrern und Fußgängern genutzt werden. Für den Straßenverkehr wird nach dem Umbau je Fahrtrichtung ein eigener Fahrstreifen zur Verfügung stehen, wodurch Wartezeiten an Ampeln teilweise entfallen. Auch für Fußgänger und Radfahrer ist einseitig ein separater, gemeinsamer Geh- und Radweg geplant. Bei einer Zugdurchfahrt werden künftig nur die Kfz-Fahrstreifen gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können ungehindert in sicherem Abstand neben dem Zugverkehr die Brücke passieren. Mit dem Neubau sind außerdem auch höhere Geschwindigkeiten möglich. Züge können dann mit 80 statt bisher 50 km/h verkehren. Für den Straßenverkehr ist eine Geschwindigkeitserhöhung von derzeit 30 auf 50 km/h vorgesehen.

Die neue Klappbrücke wird zwischen Sonnenauf- und -untergang einmal in der Stunde für den Schiffsverkehr geöffnet. Zu diesen Zeiten ist sie für Fußgänger, Radfahrer sowie für den Eisenbahn- und Straßenverkehr gesperrt. Damit ist auch weiterhin ein durchgängiger Schiffsverkehr möglich. Bisher wird die Brücke vom Fahrdienstleiter bzw. Brückenwärter vor Ort aus dem Betriebsgebäude bedient. Die neue Überführung kann fernbedient werden. Dafür wird sie an das neu zu erstellende Elektronische Stellwerk (ESTW) Kiel angeschlossen.

Umwelt- und Landschaftsschutz/Gewässerschutz
Die Arbeiten zum Neubau der Klappbrücke über die Schlei finden in dem geschützten Gebiet „Naturpark Schlei“ statt. Im Vorfeld wurden deshalb alle arten- und umweltschutzrechtlichen Belange eingehend untersucht. Die entsprechenden Behörden und Verbände sowie die Träger öffentlicher Belange wurden in die Planung eingebunden und deren Stellungnahmen berücksichtigt.

 

Der Zeitplan:

Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Phase der Plangenehmigung. Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) benötigt eine Freigabe einer Unternehmensinternen Genehmigung (UiG) zur technischen Absicherung der Brücke als „überlangen“ Bahnübergang. Diese Freigabe steht unmittelbar bevor, so dass mit dem Beschluss endgültig im ersten Quartal 2018 gerechnet werden kann. Der Finanzierungs- und der Nutzungsvertrag wurden vom Land Schleswig-Holstein und der Deutschen Bahn gezeichnet.

Voraussichtlich von September 2018 bis Februar 2019 werden vorbereitend die Schalthäuser auf der Nord- und Südseite versetzt, das Baufeld hergestellt sowie der Vegetationsrückschnitt vorgenommen.

Die Ausschreibungen für die Hauptbauleistungen werden voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2018 veröffentlicht und Ende 2018 bzw. Anfang 2019 vergeben. Voraussichtlich im April 2019 können die Arbeiten beginnen.

Um die Sperrzeiten bis zur vollständigen Inbetriebnahme so gering wie möglich zu halten, ist geplant, nach der Fertigstellung zunächst beide Brücken parallel zu nutzen: Der Straßenverkehr führt dann bereits über das neue Bauwerk, die Züge fahren weiter über die alte Überführung. Wenn die neuen Brückengleise mit dem Streckennetz verbunden sind, werden auch die Züge über den Neubau fahren. Abschließend wird die alte Klappbrücke zurückgebaut.

 

Anwohnerinformation

Beeinträchtigungen im Straßen- und Schiffsverkehr
Es ist vorgesehen, den Straßen- und Schiffsverkehr während der Bauarbeiten größtenteils aufrechtzuerhalten. Auch Fußgänger und Radfahrer können die Brücke während dieser Zeit passieren. Dennoch lassen sich kurzzeitige Sperrpausen sowie Änderungen in der Verkehrsführung nicht vermeiden.

Im Rahmen der bauvorbereitenden Arbeiten ist es notwendig, die Brücke vom 20. bis 21. Oktober sowie vom 27. Oktober bis 9. November 2018 für den Straßenverkehr zu sperren. Dafür bitten wir um Verständnis. Fußgänger und Radfahrer können diese bis auf kurze Ausnahmen weiterhin queren.

Nach der Fertigstellung der neuen Überführung werden beide Brücken zunächst parallel genutzt. Der Straßenverkehr führt dann bereits über das neue Bauwerk, die Züge fahren weiter über die alte Überführung. Wenn die neuen Brückengleise mit dem Streckennetz verbunden sind, werden auch die Züge über den Neubau fahren. Abschließend wird die alte Klappbrücke zurückgebaut.

Einschränkungen im Zugverkehr
Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten sind auch Einschränkungen im Zugverkehr möglich. Detaillierte Informationen für die Züge der Deutschen Bahn erhalten Sie rechtzeitig unter bauinfos.deutschebahn.com.

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